Service Management im Fokus der WVIB Maschinenbau-Beiratssitzung bei AP&S

16.10.2020

Am 8. Oktober 2020 öffnete AP&S International GmbH aus Donaueschingen-Aasen ihre Türen, um als Gastgeberin die erste analoge Sitzung des Maschinenbaubeirats der wvib Schwarzwald AG auszurichten. Der Beirat wurde am 28. April dieses Jahres ins Leben gerufen und setzt sich aus Unternehmen unterschiedlicher Größen, Produktbereiche und Regionen des Verbandsgebiets zusammen.

„Über 300 unserer 1.051 Mitgliedsunternehmen aus dem industriellen Mittelstand Baden-Württembergs sind Maschinenbauer. Mit ihren insgesamt 20 Milliarden Euro Jahresumsatz und 100.000 Mitarbeitern weltweit brauchen sie in dieser herausfordernden Zeit innovationsfreundliche Rahmenbedingungen, um als Jobgarant und Wachstumsmotor drehfreudig zu bleiben. Leider zeigt sich die Politik zu oft mittelstandsfeindlich. Hier setzen wir an und werden uns zukünftig hörbar zu Wort melden“, so wvib-Hauptgeschäftsführer Dr. Christoph Münzer.

Impulsgeber für die Branche sein und für den Erfahrungsaustausch sorgen – dieser Zielsetzung folgend stand das branchenbewegende Thema Service Management im Fokus der wvib-Veranstaltung. Alexandra Laufer-Müller / CEO, Christoph Kluge / Leiter Software Entwicklung und Tobias Drixler / Vice President After Sales & Services Entwicklung von AP&S  machten mit dem gemeinsamen Vortrag „Mit digitalem Service-Management zu neuen Geschäftsmodellen“ den Start. Hierbei wurde der ‘As-a-Service’-Ansatz unter die Lupe genommen. Das Geschäftsmodell, welches das flexible Vermieten von Leistungen gegen wiederkehrende Gebühren beschreibt, wird mit großem Erfolg von IT-Unternehmen oder auch in der Automobilindustrie vorgelebt. Zunehmend wächst nun auch das Interesse bei den Maschinen- und Anlagenherstellern für dieses Miet-Modell. Wieso ist es so? Erstens sind es die überzeugenden Vorteile von „As-a-Service“, sowohl auf der Kunden- wie auch auf der Herstellerseite: der Kunde hat keine Kapital- und Investitionskosten mehr, sondern nur Nutzungsgebühren und trägt keine Verantwortung für die Pflege, Wartung und Reparatur des Mietobjektes. Für den Hersteller werden die Anlagen „einfacher verkaufbar“, da die hohe Investition für den Erwerb, wegfällt. Durch das Anbieten von kundenorientierten Miet- und Bezahlmodellen erweitert das Unternehmen sein Dienstleitungsportfolio, schafft engere Kundenbindung und somit Wettbewerbsvorteile. Der Umsatz wird durch wiederkehrende Zahlungen verstetigt, so auch der Cash-Flow.

Zweiter entscheidender Punkt, wieso „As-a-Service“ für den Maschinenbau interessant wird, ist die zunehmende Digitalisierung der Industrie, auch bekannt als Industrie 4.0, die die Einführung von „As-a-Service“ im Maschinenbau überhaupt erst möglich macht. Denn möchte man Industrieanlagen als Mietobjekte anbieten, müssen hierfür Kundennutzen, Kosten und Preiskalkulationen sowie die Zusammenhänge und Entwicklung dieser klar sein. Das geht nur, wenn man Daten bzgl. der Maschinen, Kunden und Serviceeinsätze zuverlässig vernetzt, erfasst und auswertet. Hierfür wurden von AP&S ganzheitliche Lösungen einschließlich der Bereiche Condition monitoring (Maschinen-Zustandsüberwachung), Machine learning (Vorhersage von Anlagenausfällen mit Vorrauschauender Wartung mit Hilfe von Sensoren) und Industrie-APPs für Ersatzteilmanagement und Serviceeinsätze vorgestellt. Diese wurden von AP&S in Kooperation mit dem Schwesterunternehmen tepcon, einem Digitalisierungsexperten für B2B, entwickelt und in die Praxis bei AP&S umgesetzt.

Im Anschluss an den Vortrag folgte die Diskussionsrunde der Teilnehmer und als Resultat der konstituierenden Beiratssitzung, die Definition neuer Formate, wie z.B. Weiterbildungsangebote und Informationen, die im wvib-Netzwerk den Maschinenbau-Unternehmen als Unterstützung zum Thema Service Management zukünftig angeboten werden sollen.

„Es war eine gelungene Veranstaltung mit spannenden Diskussionen. Besonders erfreulich war für mich persönlich, dass wir (insgesamt 20 Teilnehmer des Maschinenbau-Beirats) uns trotz der aktuellen Covid-19-Situation wieder face-to-face treffen konnten. Dafür war zwar eine umfassende Vorbereitung inklusive der Ausarbeitung eines detaillierten Hygienekonzepts erforderlich, die Mühe hat sich aber allemal gelohnt“, so Alexandra Laufer-Müller abschließend zum wvib-Treffen.